Kommentar "Wiege der humanoiden Robotik"

Können Sie in die Zukunft sehen? Sagen wir eine Million Jahre? Vor einer Million Jahren besaß unser Vorfahr, der Homo erectus, zwar Werkzeuge, aber hatte gerade erst die Technik des Feuermachens gemeistert. Was Technik und Wissenschaft in einer Million Jahren möglich machen könnten, versucht eine Fernsehdokumentation namens "Year Million" vorherzusehen und gibt damit Einblick in den aktuellen Forschungsstand zu virtueller Realität, Kommunikation oder Raumfahrt.

Wir werden es nicht mehr erleben, ob diese im Wortsinn "Science Fiction" Recht behält. Wir haben aber gute Chancen zu sehen, was das KIT für die unmittelbare Zukunft erarbeitet: Beiträge für die Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte sowie Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Den Dialog mit der Öffentlichkeit darüber suchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am KIT etwa beim Tag der offenen Tür (nächster Termin ist übrigens der 29. Juni 2019), an offenen Vortragsabenden oder sehr erfolgreich auf Messen wie jüngst der CEBIT. Wie groß das Interesse an der nahen Zukunft ist, zeigt die Medienresonanz auf den Auftritt von ARMAR-6, dem neuesten intelligenten, humanoiden Roboter des KIT. Medien wie ZDFARDNDRRTL oder BILD und das Publikum konnten sich am Assistenzroboter, der Werkzeug anreicht oder hilft Tischplatten zu tragen, kaum satt sehen.

Ob so viel Talent und Hilfsbereitschaft für eine lange Zukunft reicht? Wird ARMAR-6 eines Tages der Vorfahr, quasi der Homo errectus, der Assistenzroboter? Wir wissen auch nicht, was in einer Million Jahren sein wird. Aber der Gedanke, dass dereinst Karlsruhe als "Wiege der humanoiden Robotik" gilt und den Robotern hier das Helfer-Gen ins Erbgut geschrieben wird, finden wir zumindest ... "faszinierend". (Ein Kommentar von Kosta Schinarakis, KIT, DE SEK-GK , 4.7.2018)